Die Rotbuche

Fagus sylvatica

Deutscher Name: Rotbuche

Die Buche wird im Durchschnitt 250 bis 300 Jahre alt. Typisch für die Buche ist ihre glatte, silbergraue Rinde. Die Früchte der Rot-Buche (Bucheckern) schmecken leicht nussig, enthalten aber eine geringe Menge an Blausäureglykosiden, weshalb man sie in größeren Mengen nur abgekocht verzehren sollte. Bucheckern sind für viele Tiere wie Mäuse, Eichhörnchen und Buchfinken eine wichtige Nahrungsquelle.

Die bis zu 35 Meter hohe Buche optimiert ihren Lebensraum durch einige clevere Mechanismen:

Mit ihren Wurzeln lockert sie den Waldboden tief auf, um auch dort Nährstoffe zu erreichen. Im Herbst bilden ihre abgeworfenen Blätter eine schützende Decke auf dem Waldboden. Diese bietet wiederum einen perfekten Lebensraum und Nahrung für Kleintiere, Pilze und Mikroben. So gelangt ein großer Teil der Nährstoffe wieder zurück in den Boden. Die Nährstoffe werden recycelt, der Waldboden mit Stickstoff angereichert und die Buche schafft sich für das neue Jahr selbst einen gut vorbereiteten Waldboden.

Auch für die Versorgung mit Wasser ist die Buche ausgezeichnet angepasst. Sie leitet Regen über ihre steil nach oben ragenden, oberen Äste, die wie ein Trichter funktionieren, zum Stamm. An der glatten Rinde läuft das Wasser dann rasch nach unten zu den Wurzeln des Baumes. So verbessert die Buche ihre eigene Wasserversorgung und gleichzeitig die der Bodenorganismen in ihrem Wurzelbereich.
Die eher dünne, glatte Rinde bietet ihr allerdings nur geringen Schutz gegen mechanische Verletzungen und Sonnenbrand. Wird sie verletzt, können Pilze eindringen und das Holz angreifen.

Das Kronendach der Buchen schützt den Waldboden vor Wind, Sonneneinstrahlung und Austrocknung im Sommer wie ein Zeltdach. Mit ihrer Wuchskraft und Schattentoleranz ist die Buche eine sehr konkurrenzstarke Baumart. Der größte Teil Deutschlands wäre ohne Einfluss der Forst- und Landwirtschaft mit Buchenwäldern bedeckt. 2019 ist die Buche auf rund 16 Prozent unserer Waldfläche vertreten und damit der häufigste Laubbaum in Deutschland. Ihr Anteil hat in den letzten Jahren zugenommen und steigt weiter an.

Für zahlreiche Tier- und Pflanzenarten sind die Buchenwälder wichtige Lebensräume. Etwa 7.000 Tierarten sind im Buchenwald beheimatet, darunter rund 5.000 Insektenarten, etwa 70 Schneckenarten und viele Bodenlebewesen. Über 250 Pilzarten, die Holz bewohnen, sind auf die Zersetzung von Buchenholz spezialisiert. Spechte bauen in den Bäumen gern große Bruthöhlen, die wiederum von zahlreichen anderen Vogelarten, aber auch von Insekten und Fledermäusen, als Nachmieter genutzt werden. Deshalb stehen Buchenwälder häufig unter Schutz.

Das rötliche Holz der Buche ist sehr hart. Es gibt der Buche auch ihren Beinamen Rot-Buche. Buchenholz ist ein idealer Werkstoff, gleichmäßig strukturiert, einfach zu sägen, hobeln, drechseln und polieren und gleichzeitig sehr hart, zäh und abriebfest. Zudem nimmt das Holz Farbe oder Holzschutzmittel schnell und gleichmäßig auf. Es wird für stark beanspruchte Möbel, Parkettböden, Paletten und Eisenbahnschwellen, aber auch für die Herstellung von Zellulose und Papier verwendet. Modal ist eine aus Buchenholz hergestellte moderne Textilfaser, die immer häufiger für Kleidung eingesetzt wird.

Als Brennholz mit hohem Brennwert liefert Buche ein langes, ruhiges Feuer und eine starke Glut. Mit rund 250 bekannten Verwendungsbereichen ist Buche sehr vielseitig und zugleich auch das meistverwendete Laubholz in Deutschland.