Geschichte und Funktion des Stadtwaldes

Waldlehrpfad Station 1

Der Wald als Ergebnis menschlicher Nutzung

Deutschlands Wälder sind durch die jahrhundertlange Nutzung der Menschen geprägt. So hat sich auch unser Fürther Wald im Laufe der Geschichte immer wieder verändert und ist heute das Ergebnis einer langen forstwirtschaftlichen Gestaltung. Momentan dominieren die Nadelbäume, die mit vielen Laubbäumen durchmischt sind. Dabei wären auf den natürlich vorhandenen Böden (Sandböden, staunasse Böden und zum Teil Braunerden) eigentlich Buchen vorherrschend, deren Nachwuchs Schatten am besten verträgt. Auf den zahlreichen staunassen Stellen wären die Buchen ergänzt um Eichen und in den sandigen Bereichen um Tannen und Kiefern.

Wie ein Wald beschaffen ist, hängt also zum einen von den unterschiedlichen Standortbedingungen ab. Zum anderen aber davon, wie der Mensch den Wald verändert hat. Dabei gewichten Waldbesitzende die Waldfunktionen unterschiedlich und gestalten den Wald abhängig von den Standortbedingungen und persönlichen Interessen.

Regelungen gibt es dabei nur für spezielle Ausnahmefälle. In ausgewiesenen Naturschutzgebieten oder geschützten Landschaftsbestandteilen beispielsweise werden dem Waldbesitzenden konkrete Vorgaben bei der Baumartenwahl, der Jagd und Bewirtschaftung gemacht.

Die Funktionen des Waldes

Der Wald mit seinen vielen Funktionen ist lebenswichtig:

  • Er liefert uns Holz, frische Luft und sauberes Wasser. 
  • Tieren und Pflanzen bietet er Lebensraum, Nahrung und Schutz. 
  • Der Wald schützt seine Umgebung vor Klimaextremen, Wind, Lawinen und Steinschlag. 
  • Der Waldboden nimmt den Regen auf und verhindert so, dass Hochwasser entstehen. 
  • Im Waldboden wird das Wasser gefiltert und gespeichert. 
  • Zudem speichert der Wald das klimawirksame Kohlendioxid (CO2) und hilft entscheidend beim Klimaschutz.
  • Nicht zuletzt dient der Wald dem Menschen als Naherholungsgebiet und wertvoller Freizeitort. 

Viele dieser Nutz-, Schutz- und Sozialfunktionen entstehen aus der vielfältigen Wechselwirkung zwischen Waldbäumen, Waldboden, waldtypischer Tier- und Pflanzenwelt, Luft und Wasser.
 

Naturnaher Wald

Südlich an den städtischen Wald angrenzend liegen Privat- und Staatswaldgebiete, die - anders als der Fürther Stadtwald - zum Teil intensiv holz- und forstwirtschaftlich bewirtschaftet und mitunter auch mit großen Gerätschaften befahren werden. Entsprechend der Nutzung verändern sich dort Flora und Fauna und damit der Charakter des Waldes.

Im Stadtwald hingegen wird das Hauptaugenmerk auf den Naturschutz und die Freizeitnutzung gelegt. Neben einer naturnahen Waldbewirtschaftung durch die Förderung von Mischbeständen, setzt sich die Stadtförsterei seit Jahren dafür ein, die Biodiversität im Stadtwald zu erhöhen. 37 Baumarten, unzählige Insekten, sowie 65 Vogel- und mindestens 34 Säugetierarten sind hier heimisch.

Der Stadtwald bietet lebendige Natur, verschiedenste Freizeitmöglichkeiten und blickt auf eine faszinierende Geschichte zurück.