Rotwild

Wald-Wild-Erlebnispfad Station 6

Das Reh ist, wie auch das Rot- und Damwild Teil der Hirsch-Familie, unterscheidet sich ökologisch aber stark. Was viele nicht wissen: Die nächsten Verwandten des Rehs sind der Elch und das Rentier.

Rotwild / Rothirsch (Cervus elaphus)

  • Rothirsche sind an das Leben in der offenen Steppe angepasst. Sie leben gesellig in Herden und sind eher Läufertypen. Die männlichen Hirsche tragen ein großes und schweres Gabelgeweih.
  • Gewicht: Männliche Hirsche wiegen zwischen 150 und 280 Kilogramm. Schulterhöhe: 110 bis 140 Zentimeter. Kopf-Rumpf-Länge: 160 bis 200 Zentimeter.
  • Das männliche Tier wird Hirsch, das weibliche Tier Kuh und das Jungtier Kalb genannt.

Damwild / Damhirsch (Dama dama)

  • Damhirsche leben meist in Herden und bevorzugen lichte Wälder mit ausgedehnten Wiesen, sie sind aber sehr anpassungsfähig, sodass diese Art in fast allen Regionen Europas anzutreffen ist. Charakteristisch ist die weiß gefleckte Fellzeichnung im Sommer, der Aalstrich auf dem Rücken der Tiere sowie das Schaufelgeweih des Damhirsches.
  • Gewicht: Männliche Hirsche wiegen zwischen 53 und 90 Kilogramm Schulterhöhe von 80 bis 100 Zentimetern. Kopf-Rumpflängen von 120 bis 140 Zentimeter.
  • Das männliche Tier wird Hirsch, das weibliche Tier Kuh und das Jungtier Kalb genannt.

Rehwild (Capreolus capreolus)

  • Rehe sind die kleinsten und schmächtigsten unserer Hirscharten. Sie sind an das Leben im dichten Unterholz angepasst, kommen mittlerweile aber in allen Biotoptypen vor. Rehe leben meist allein – außer im Winter. Gelegentlich kann man ein weibliches Muttertier mit ein, zwei oder drei Kitzen beobachten. Die männlichen Tiere tragen ein relativ kleines und leichtes Gehörn.
  • Gewicht: Böcke wiegen zwischen 22 bis 32 Kilogramm. Schulterhöhe: 60 bis 75 Zentimeter. Kopf-Rumpf-Länge: 95 bis 135 Zentimeter.
  • Rehbock nennt man das männliche Tier, die Ricke oder Geiß ist das weibliche Tier, das Kitz ist das Reh-Jungtier, das nicht älter als ein Jahr ist.

Die von unseren heimischen Hirscharten genutzte sogenannte Waldweide würde früher auch landwirtschaftlich genutzt.

Eine starke Auflichtung zur Vereinfachung der höfischen Jagd und die Förderung bestimmter Baumarten wie der Eiche für die landwirtschaftliche Nutzung bestimmten den historischen Umgang mit dem Wald.

Mit den so entstehenden Grasflächen und vielen Eichen und Buchen bot der Wald als Weide für Schweine, Schafe und Ziegen gute Voraussetzungen. Auch Wild fand reichlich Nahrung, während der Mensch tierische Räuber wie Wolf, Bär und Luchs als Nahrungskonkurrenten dagegen bis zur Ausrottung bejagt hat.

Nicht nur von Wildtieren machte der Mensch Gebrauch: Trockenes Laub, Nadeln und Moos nutzte man früher als Einstreu für Ställe und brachte es von dort zusammen mit den Ausscheidungen der Tiere als Dünger auf die Äcker. Heute sind Land- und Forstwirtschaft viel stärker getrennt, die wirtschaftliche Waldnutzung liegt vor allem in der Holzgewinnung.

Heute ist die Förderung von Wildbeständen ins Gegenteil verkehrt: Der Mensch ersetzt nun die Rolle der Raubtiere und jagt Reh- und Rotwild, um Verbissschäden zu reduzieren. In Gehegen dienen Wildtiere vor allem als Freizeitattraktion.